Aktuelle Wirtschaftlichkeit errechnen und Förderrahmenbedingungen eruieren (Technische Machbarkeitsstudie)

Hier geht es einerseits um die einmaligen Kosten bei Anschaffung und Bau der Anlagenbestandteile, andererseits um die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit nach Start der Anlagen.

Um sich an aktuelle Kosten und Wirtschaftlichkeitsdaten heranzutasten, empfiehlt es sich, Kontakt mit anderen Kommunen aufzunehmen, welche bereits EE-Anlagen errichtet haben, die mit Ihren Plänen vergleichbar sind. Fragen Sie die InitiatorInnen oder derzeit Verantwortlichen nach diesen Daten – und nach ihrer Zufriedenheit mit den Anlagen! Manche Kommunen, die bereits erfolgreich Projekte umgesetzt haben, bieten auch Beratungen an. In der Regel kann eine solche Beratung auch gefördert werden.

Da die Rahmenbedingungen in jeder Kommune allerdings voneinander abweichen, ist ein Erfahrungsaustausch zwar gut und empfehlenswert, kann aber in keinem Fall ein professionelles Energiekonzept in Form einer Machbarkeitsstudie durch ein Planungsbüro ersetzen. In vielen Landkreisen werden Machbarkeitsstudien für Bioenergiedörfer finanziell gefördert oder auch der Bund fördert Machbarkeitsstudien zur EE-Anlagenplanung. Ein gewisser Eigenanteil zur Machbarkeitsstudie ist jedoch notwendig. Setzen Sie sich hierzu mit (ortsansässigen) Planern oder Ingenieursbüros in Verbindung und lassen Sie sich Ihr Wunschkonzept aber auch eine mögliche Alternative kalkulieren.

Auch hinsichtlich des Standortes der Energieanlagen sollte man stets eine Alternative „in der Schublade“ haben, denn viele Projekte sich schon an der Standortfrage gescheitert. Des Weiteren sollten die PlanerInnen beim Anschlussgrades an das Nahwärmenetz verschiedene Varianten berechnen, denn eine hohe Anschlussquote (=viele Wärmekunden) verbessern die Wirtschaftlichkeit des Energiekonzeptes. Wenn die potenziellen Wärmekunden sehen, das z. B. bei 70 Prozent Anschlussquote die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, zur Zeit aber erst 50 Prozent der Haushalte sich anschließen wollen, ist das ein Anreiz weitere Wärmekunden zu gewinnen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen.

In der Machbarkeitsstudie werden auch aktuelle Förderprogramme berücksichtigt. Allerdings kann von der Planung bis zur Umsetzung des Projektes viel Zeit vergehen und Förderprogramme ausgelaufen oder Fördertöpfe ausgeschöpft sein. Daher macht es Sinn, sich erst vor Baubeginn mit aktuellen Förderprogrammen intensiver zu beschäftigen. Nach Antragstellung muss mit dem Bau innerhalb eines begrenzten Zeitraumes begonnen werden.

Jedes Bundesland hat eigene Programme für Klimaschutz, Energieeffizienz und EE. Meistens gibt es auch landesweite und regionale Energieagenturen, die Sie hier beraten können.

  • In unserer Handlungsempfehlung „Zukunftskonzepte und Umsetzungsmanagement fördern lassen“ ist das Förderprogramm 432 der KfW im Detail erklärt, das sich mit der Beratung (und Umsetzung) von energetischen Gesamtkonzepten für Kommunen beschäftigt:

https://energiewendedörfer.de/idea/zukunftskonzepte-und-umsetzungsmanagement-foerdern-lassen/

  • Eine Studie, bei der unser Team Fragen dieser Art in mehreren Bioenergiedörfern gestellt und ausgewertet hat, finden Sie hier:

https://buel.bmel.de/index.php/buel/article/view/21/karpenstein-machan-pdf

  • Ein aktueller Überblick über Förderung regenerativer Energie-Anlagen findet sich hier:

http://www.iwr.de/foerderung/bund.html#laender

  • Auf dieser Informationsplattform des BMWi sind die wichtigsten Förderprogramme für Hausbesitzer, Unternehmen und Kommunen zusammengefasst:

https://www.deutschland-machts-effizient.de/KAENEF/Navigation/DE/Foerderprogramme/foerderprogramme-energieeffizienz.html

  • Die Förderdatenbank des BMWi hat alle Förderprogramme in Deutschland aufgelistet, die per Stichwortsuche abgerufen werden können. Diese umfangreiche Informationssammlung bietet sich an, wenn bereits bekannt ist, welche exakten Vorhaben geplant sind:

https://www.foerderdatenbank.de

  • Das Kreditinstitut für Wiederaufbau (KfW-Bank) bietet viele Förderungen im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien an.

https://www.kfw.de/kfw.de.html

  • Für länderspezifische Förderungen wird empfohlen, die Internetauftritte der entsprechenden Förderbanken und Energieagenturen zu besuchen.